Meisterprüfung Teil 4 – Ausbildereignungsprüfung

Ausbildereignungsprüfung befreit von der Meisterprüfung, Teil 4

Innerhalb der Meisterschule werden Sie auch auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereitet.

Sobald Sie die Ausbildereignungsprüfung bestanden haben, haben Sie damit auch die Meisterprüfung Teil 4 abgelegt.

Es gibt Meisterschüler, die schon vor Beginn ihrer Meisterschule die Ausbildereignungsprüfung bei einer IHK abgelegt hatten. – Wenn Sie den so genannten AdA-Schein / Ausbilderschein bereits erworben haben, können Sie, als Meisterschüler, einen Antrag auf Befreiung von der Meisterprüfung Teil IV stellen.

Ein AdA-Schein, den man bei der IHK erwirbt, ist rechtlich gleichwertig wie der AdA-Schein, den man von einer HwK bekommt.

Welche Besonderheiten sollten Handwerker bei der Ausbildereignungsprüfung beachten?

Die HwK Köln führt den schriftlichen Teil der Ausbildereignungsprüfung digital am PC bzw. Tablet durch.

Es sind 100 Aufgaben im Auswahlantwort-Verfahren (Multiple Choice) zu lösen. Zu jeder Aufgabe gibt es vier Auswahlantworten, von denen immer nur eine richtig ist. – Bei den IHKs werden jeweils 80 Fragen mit unterschiedlich vielen Antwortmöglichkeiten gestellt; die Anzahl der richtigen Antworten wird jeweils angegeben.

Drei Lernbereiche – unterschiedliche Ausbildungsmethoden

Wenn Sie, als Geselle oder Meister, Ihrem Lehrling (Ihrem Auszubildenden) eine handwerkliche Tätigkeit beibringen, werden Sie dabei anders vorgehen als ein Mitarbeiter im kaufmännischen Bereich, der mit seinem Azubi den Aufbau eines Verkaufsgespräches erarbeitet: Für die Vermittlung handwerklicher Tätigkeiten ist eine andere Unterrichtsmethode erforderlich als zur Vermittlung kaufmännischer Lerninhalte.

Andererseits müssen natürlich auch Azubis im Handwerksbereich ebenfalls kaufmännische Inhalte erlernen.

Handwerkliche Tätigkeiten gehören zum so genannten psychomotorischen Lernbereich, kaufmännische Lerninhalte gehören zum kognitiven Lernbereich.

Es ist für Ihre Ausbildereignungsprüfung / Meisterprüfung zwingend erforderlich, dass Sie die jeweils zum Lernziel passende Ausbildungsmethode auswählen und die Auswahl auch begründen können! – Für die Vermittlung überwiegend psychomotorischer Lerninhalte ist die 4-Stufen-Methode die richtige Ausbildungsmethode.

Beispiele für Lernziele

psychomotorischer Lernbereich

• unter Zuhilfenahme einer Handsonde eine Person schematisch auf metallische Gegenstände hin kontrollieren (Fachkraft für Schutz und Sicherheit)

• eine Stromdüse an einem Schutzgasschweißbrenner (MAG / MIG) fachgerecht und selbstständig wechseln (Metallbauer/in, Fachrichtung Nutzfahrzeugbau)

• den Winkelschleifer ordnungsgemäß einrichten und sicher mit ihm umgehen (Industriemechaniker/-in)

• eine runde Auflegeplatte aus 5 mm-Floatglas von Hand schneiden und brechen (Glaser/in)

kognitiver Lernbereich

• die fünf wichtigsten Speichermedien nennen sowie die jeweilige Vor- und Nachteile beschreiben (Fachinformatiker/in, Fachrichtung Anwendungsentwicklung)

• beschreiben, wie der eigene Arbeitsplatz unter betrieblichen Vorgaben und ergonomischen Aspekten gestaltet sein sollte (auch: alle kaufmännischen Ausbildungsberufe)

• Eingangsrechnungen auf sachliche Richtigkeit (gesetzliche Vorgaben) und rechnerisch prüfen (auch: Kaufmann/-frau für Büromanagement, Industriekaufmann/-frau)

• eine Telefonnotiz anfertigen (auch: alle kaufmännischen Ausbildungsberufe)

Bei Lernziel-Formulierungen beachten

Speziell bei den psychomotorischen Lerninhalten sollten Sie zusätzlich die betreffenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften berücksichtigen = affektive Lerninhalte.

Beispiel:

“unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften selbständig die Festplatte eines Laptop austauschen”.

Hierbei ist in erster Linie gemeint, dass der Laptop vom Strom genommen wird und dass auch der Akku aus dem Gerät entfernt wird.

Hilfsmittel bei Ihrer Unterweisung

In Ihre Unterweisung (Unterrichts-Demonstration) nach der 4-Stufen-Methode können / sollten Sie selbstverständlich die originalen Ausbildungsmittel / ‘Unterrichtsmedien’ einbeziehen. Solche Unterrichtshilfsmittel sind insbesondere

• kleine Geräte
• Maschinen
• Werkzeuge
• Werkstoffe
• Waren
• Schutzbekleidung

Natürlich sollten Sie auch beim praktischen Teil Ihrer Ausbildereignungsprüfung Ihre Berufskleidung tragen … und die Hygiene- und Sicherheitsvorschriften beachten!

Wie gut wissen Sie bereits für die Meisterprüfung, Teil IV, Bescheid?

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